Datenschutz

Seit wann gibt es Datenschutz?

Der Datenschutz ist ein zentrales Thema in der heutigen Zeit, in der eine immer größer werdende Menge an Daten gesammelt und verarbeitet wird, sei es durch Unternehmen oder durch staatliche Stellen. Die Geschichte des Datenschutzes in Deutschland und der Europäischen Union ist durch verschiedene Entwicklungen und Gesetze geprägt, die das Thema regulieren sollen. In diesem Beitrag soll ein Überblick über die wichtigsten Meilensteine der Geschichte des Datenschutzes gegeben werden.

Beginnen wir mit Deutschland

Der Datenschutz hat in Deutschland eine lange Tradition. Schon in den 1970er Jahren wurden erste Gesetze zum Schutz personenbezogener Daten verabschiedet. Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) trat 1977 in Kraft und war das erste Gesetz seiner Art weltweit. Es regelte den Umgang mit personenbezogenen Daten durch öffentliche Stellen und private Unternehmen. Im Jahr 2001 wurde das BDSG reformiert und an die Anforderungen der modernen Informationsgesellschaft angepasst. Es legt fest, dass personenbezogene Daten nur zweckgebunden und mit Einwilligung der betroffenen Person erhoben, verarbeitet und genutzt werden dürfen.

Telemediengesetz

Ein weiteres wichtiges Gesetz zum Datenschutz in Deutschland ist das Telemediengesetz (TMG). Es regelt den Schutz personenbezogener Daten im Bereich der Telemedien, also beispielsweise beim Surfen im Internet oder beim Versenden von E-Mails. Das TMG wurde 2007 eingeführt und enthält unter anderem Vorschriften zur Informationspflicht und zur Einwilligung der betroffenen Person.

Datenschutzrichtlinie 95/46/EG

Auch auf europäischer Ebene hat der Datenschutz eine lange Geschichte. Die EU hat bereits in den 1990er Jahren erste Richtlinien zum Datenschutz erlassen. Die Datenschutzrichtlinie 95/46/EG trat im Jahr 1998 in Kraft und regelte den Schutz personenbezogener Daten in der EU. Sie legte fest, dass personenbezogene Daten nur unter bestimmten Bedingungen erhoben, verarbeitet und genutzt werden dürfen. Zudem wurden Mindeststandards für den Schutz personenbezogener Daten festgelegt.

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Im Jahr 2016 trat die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. Sie löste die Datenschutzrichtlinie 95/46/EG ab und regelt seitdem den Datenschutz in der gesamten EU einheitlich. Die DSGVO enthält strengere Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten und verpflichtet Unternehmen und andere Organisationen, Datenschutzverstöße innerhalb von 72 Stunden zu melden. Zudem wurde die Höhe der Bußgelder bei Verstößen deutlich erhöht. Die DSGVO ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines einheitlichen und hohen Datenschutzniveaus in der EU.

Neben den genannten Gesetzen gibt es noch weitere Vorschriften zum Datenschutz auf nationaler und europäischer Ebene. So regelt beispielsweise die ePrivacy-Verordnung den Schutz personenbezogener Daten im Bereich der elektronischen Kommunikation. Auch die Datenschutz-Grundverordnung wird durch nationale Gesetze ergänzt und umgesetzt. In Deutschland ist dies das Datenschutzanpassungs- und Umsetzungsgesetz EU